Tag 10: Ein unruhiger Ruhetag

Ein unruhiger Ruhetag

Für den heutigen Tag hatten wir uns wenig vorgenommen: Ausschlafen, ein wenig Verona anschauen und entspannt in den 10km entfernten Ort Castel d’ Azzano radeln. Ein Ruhetag eben. Doch schon gestern abend deutete sich an, dass es ganz so ruhig nicht werden sollte: Marc hatte nach der Ankunft in Verona bemerkt, dass sein Geldbeutel es wohl nicht bis dorthin geschafft hatte. Nach dem Ausschlafen am Morgen (das bei Jonas etwas länger ausfiel, als bei den anderen beiden) wurde daher beschlossen, dass Marc die Strecke des Vortrags nochmals abradeln würde um den Geldbeutel zu suchen, während Enrico und Jonas sich um Einkauf und Sightseeing kümmern würden. Doch als wir die Räder aufschlossen wurde auch dieser geruhsame Part torpediert, da Jonas’ Hinterrad über Nacht die Luft verloren hatte. Also wurde die Gruppe nun gedrittelt: Marc machte sich auf die Suche nach dem Geldbeutel, Jonas begab sich mit Fahrrad und Ersatzschlauch in die Werkstatt zweier netter Italiener, die gerade auf dem Grundstück unterwegs waren und mit Händen und Füßen Werkstatt und Kompressor zum Benutzen anboten, Enrico ging in den Supermarkt. Doch auch diese Arbeitsteilung wehrte nicht lange, da Marc kurz nach seinem Aufbruch über den Fund seines Geldbeutels informiert wurde. Also schwenkte er Richtung Bahnhof um, um den nächsten Zug nach Trient zu nehmen. Da das dortige Fundbüro jedoch nur bis 12 Uhr auf hatte, der nächste Zug aber erst um 12:15 eintreffen würde, wurde der Plan abermals geändert und so kam es, dass Enrico und Marc fast zeitgleich wieder an unserem Übernachtungsort eintrafen, wo Jonas gerade das Rad fertig geflickt hatte. Nun wurde um kurz nach 11 endlich gemeinsam gefrühstückt und danach brachen wir auf, um das wunderschöne Verona zu besichtigen. Die Pilgerpässe öffneten uns dabei die Türen zu den beeindruckenden Hauptkirchen der Stadt, die sich sonst nur durch bare Münze öffnen lassen…
Die prächtigen Kirchen, das Castel Vecchio und der Flair der Altstadt vermittelten uns unmissverständlich das Gefühl nun endgültig in Italien angekommen zu sein. Nach einer ausgiebigen Besichtigungstour, die natürlich auch den von (primär deutschen) Touristen überfluteten Platz vor dem Balkon der Julia aus Romeo und Julia sowie die große Arena (die sogar älter ist, als das Kolosseum in Rom) nicht ausließ, kehrten wir zurück zur Unterkunft. Dort packten wir unsere Räder und nahmen nach einem kurzen Espressohalt Kurs auf den nächsten Etappenort. Auf den 10km aus dem Stadtkern von Verona, die stets entlang von breiten Ausfallstraßen führten wurde uns dann leider auch klar, dass wir nun nicht nur von der Etsch, der uns seit dem Reschensee begleitet hatte, sondern auch von den perfekt ausgebauten Radwegen Abschied nehmen müssen. Als Unterkunft bekamen wir diesmal eine komplette Wohnung zugeteilt, bei der wir uns fragen wer diese sonst bewohnt, da alles aussieht wie erst gestern noch bewohnt.

Nun nutzen wir den Abend zu ausgiebigem kochen und entspannen.
Tageskilometer: 11km
Gesamtkilometer: 990km
Link zum Streckenverlauf:
https://www.komoot.de/tour/t22791502

⁠⁠⁠Markt auf der zentralen Piazza Erbe
⁠⁠⁠Die Kirche unsere Gastgeberpfarrei San Zeno: Ausgemalt mit herrlichen Fresken
⁠⁠⁠Ein letzter Blick auf die Etsch
⁠⁠⁠Im Kreuzgang von San Zeno
⁠⁠⁠Der Balkon der Julia, inklusive pubertierender deutscher Schulklassen
⁠⁠⁠Leider noch kein Hügel Roms
⁠⁠⁠Vor San Zeno
⁠⁠⁠Pflichtprogramm für Theologiestudenten: Ein Seitenaltar mit Thomas von Aquin und Augustinus

⁠⁠⁠Die Arena von Verona
⁠⁠⁠Auch unser Bistumspatron fand sich unter den zahlreichen Fresken
⁠⁠⁠Bronzebeschläge der Eingabgstür von San Zeno

⁠⁠⁠Mittagspause am Etschufer

⁠⁠⁠Italienische Soldaten zeigen Bürgernähe durch Federhüte. Ein Modell für Deutschland?
⁠⁠⁠Vor der Brücke des Castello
⁠⁠⁠San Zeno mit drei “Stockwerken”