⁠⁠⁠Tag 19: Zugabe

⁠⁠⁠Tag 19: Zugabe

Was tun, wenn man alles erreicht hat? Keine Ahnung! Was tun, wenn man Rom erreicht hat? Klar, die Zeit genießen!
Genau das taten wir am heutigen Tag. Zum ersten Mal klingelte der Wecker nicht um 6:30, sondern immerhin eine halbe Stunde später. Wir wollten schließlich den Tag in Rom, den wir uns in den letzten 18 Tagen erstrampelt hatten, nicht verschlafen. Los ging es mit einem typisch italienischen Frühstück: Im Stehen in einer Bar, mit Espresso und süßen Teilchen. Mit dieser kleinen Wegzehrung im Magen ging es dann in Richtung Petersplatz. Dort sollte um 9:30 die mittwöchliche Audienz von Papst Franziskus stattfinden und wie es sich für einen richtigen Pilger gehört, nahmen wir natürlich daran Teil (dank unserer langen Anreise nicht unten auf dem Platz, sondern auf der Terrasse direkt vor dem Petersdom). Nach der Begrüßung der verschiedensten Pilgergruppen traf Papst Franziskus ein und drehte im offenen Papamobil etliche Runden über den bis zur Hälfte gefüllten Petersplatz. Schließlich nahm er in greifbarer Nähe zu uns Platz und es folgten eine Lesung und eine Katechese des heiligen Vaters. Durch die Übersetzung in die verschiedensten Sprachen zog sich dies leider sehr in die Länge. Zum Abschluss beteten wir gemeinsam das Vater unser und der Papst erteilte den apostolischen Segen. Anschließend ließ sich Franziskus noch über eine Stunde Zeit, um verschiedene Gruppen persönlich zu begrüßen (Bischöfe, Behinderte, Menschen mit Beziehungen, frisch verheiratete Ehepaare, etc. Radpilger aus Limburg standen leider nicht auf seiner Besuchsliste). Als er sich schließlich wieder mit dem Papamobil in Richtung Gästehaus Santa Marta auf den Weg gemacht hatte, nutzen wir die Gelegenheit direkt mit der Öffnung der Tore in den Petersdom zu gelangen, sodass wir immerhin einige Momente das exklusive Erlebnis hatten diesen atemberaubend großen Bau fast menschenleer zu bewundern. Wenn man das Ziel dieser Reise überhaupt geographisch benennen kann (waren es doch eigentlich noch mehr die vielen Begegnungen und Eindrücke auf dem Weg), so war es zweifelsfrei nun erreicht. Hier über dem Grab des Apostels Petrus, unter der gigantischen Kuppel mit den Worten “Du bist Petrus, und auf diesen Fels werde ich meine Kirche bauen”, am Kristallisationspunkt der katholischen Weltkirche waren wir nun endgültig am Ziel- und gewissermaßen auch am Ausgangspunkt unserer Reise angelangt. Hier war nun auch Zeit für Gebet und Dank für die wunderbaren Tage und Wochen, die vielen unglaublich herzlichen Begegnungen, die lieben Menschen zu Hause, die uns in Gedanken und Gebet begleitet haben und die vielen großen und kleinen Momente, die diese Reise so unglaublich wertvoll gemacht haben. Schnell fluteten jedoch die Besucherströme heran, sodass wir die Gelegenheit nutzen, den letzten noch fehlenden Stempel für unseren Pilgerpass zu bekommen: Stilecht in der Sakristei des Petersdoms.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit einem ausgedehnten Spaziergang durch Rom, der uns durch kleine Gassen zum Kapitol führte, mit Blick auf das Forum Romanum ging es hinüber auf die Tiberinsel, durch Parkanlagen und mit der obligatorischen italienischen Pizza als Mittagessen erreichten wir schließlich die Lateranbasilika. Von dort aus machten wir uns zurück auf den Weg ins Germanicum, wo uns der Priester, der uns diese Unterkunft organisiert hatte, noch auf ein Abschlussbier in Rom einlud, ehe wir uns im mittlerweile dunklen Rom auf die letzten abenteuerlichen 4 Rad-Kilometer unserer Tour machten, die uns zum Busbahnhof Tiburtina führten. Nun sitzen wir im Fernbus nach München und werden hoffentlich morgen Nachmittag wieder Frankfurter, Wiesbadener bzw. Herborner Boden betreten.
Auch wenn es auf diesem Blog noch ein, zwei Einträge geben wird, möchten wir uns schon jetzt ganz herzlich bei allen bedanken, die uns bei unserer Tour begleitet haben, die mitgefiebert, mitgelesen, sich mitgefreut haben, die uns geschrieben haben, die an uns gedacht haben, die für uns gebetet haben. Danke an die über 1300 Blogbesucher mit über 7000 Seitenaufrufen! Wir hoffen, dass etwas von dem, was wir an Freude erfahren haben, durchgeschienen ist. Dies sind ein paar der vielen Gedanken, die uns nun im Bus durch den Kopf gehen und die diesen Beitrag nun doch wieder einmal länger haben werden lassen, weswegen er nun auch vorerst zu Ende ist…

⁠⁠⁠Am Grab des Apostels Petrus
⁠⁠⁠Die älteste Brücke Roms aus dem 2. Jhd vor Christus an der Tiberinsel
⁠⁠⁠Blick über das Forum Romanun
⁠⁠⁠Auf der richtigen Straße unterwegs

⁠⁠⁠Schlendern durch die Straßen Roms
⁠⁠⁠Auch Romulus und Remus liefen uns über den Weg

⁠⁠⁠Letzte Station : Lateran
⁠⁠⁠Mit den drei Rädern
⁠⁠⁠Unser Bus
⁠⁠⁠Morgendlicher Weg zum Petersplatz entlang der Engelsburg
⁠⁠⁠Gut gefüllter Petersplatz
⁠⁠⁠Papst Franziskus begrüßt die Gruppe der angereisten Behinderten
⁠⁠⁠Fahnenspalier für Papst Franziskus
⁠⁠⁠Bei der Audienz

⁠⁠⁠Im fast menschenleeren Petersdom

Ein Gedanke zu “⁠⁠⁠Tag 19: Zugabe

  1. Es war uns allen ein großes Vergnügen, euren spannend und sehr humorvoll formulierten Berichten zu folgen! Die Fotos waren beeindruckend! Danke!

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