Tag 16: Franziskus meint es gut mit uns

Tag 16: Franziskus meint es gut mit uns
Der heutige Tag begann mit einem Frühstück in dem neben unserem Hotel in Assisi gelegenen Bistro. Anschließend nutzten wir die frühen Morgenstunden, um Assisi ohne Touristenberge zu erleben und genossen diesen ganz besonderen Eindruck der Stadt, als wir uns auf den Weg zur Basilika San Francesco machten, wo wir zunächst die Unterkirche mit dem Grab des heiligen Franz von Assisi besichtigten. Anschließend begaben wir uns in die Oberkirche wo um neun Uhr ein englischsprachiger Gottesdienst stattfinden sollte. Mit ca. 30 anderen Gläubigen feierten wir die Messe und konnten trotz kleiner sprachlicher Barrieren auch der Predigt gut folgen. Geistig derart gestärkt räumten wir das Hotel und machten uns mit den Rädern auf eine letzte Abschiedsrunde durch Assisi. Auf dem Weg durfte natürlich ein Besuch bei unserem bereits vom Vortag vertrauten Pizzabäcker nicht fehlen. Beim Verspeisen der Pizza vor der Kirche Santa Chiara stellte ein Tourist treffend fest, dass Pizza das “Gazolina” der Radfahrer sei. Auch den Souvenirhändler unseres Vertrauens besuchten wir erneut und dieser freute sich derart über unser Kommen, dass er jedem von uns ein Assisikreuz schenkte, was wiederum uns sehr freute. Gegen halb 1 machten wir uns dann endgültig auf den Weg aus Assisi, das uns nicht zuletzt durch das mittlerweile sonnige Wetter verzaubert hatte. Im Tal wollten wir dann noch der Basilika Santa Maria degli Angeli einen Besuch abstatten, doch leider schloss diese um 12:50 ihre Tore. Wir trafen um 12:51 ein. So konnten wir uns nun jedoch endlich auf den Weg ins 60km entfernte Spoleto begeben. Die Etappe dorthin verlief recht steigungs- und ereignislos. Am Rande des Tales ragten immer wieder beeindruckende Städte auf den Bergen empor, doch wir blieben im Tal auf dem ersten sehr gut ausgebauten Radweg seit Verona. Das Städtchen Bevagna zog uns schließlich in seinen Bann, da es mit seiner etwas verträumten Atmosphäre und seinem Trödelmarkt einen besonderen Charme ausstrahlte. Spannend war im weiteren Verlauf zunächst nur ob wir es schaffen würden bis Spoleto keine Eidechse zu überfahren, da diese ständig den Radweg querten.
In Spoleto selbst wurde es dafür umso spannender, da der Zeltplatz geschlossen hatte und wir uns nun spontan auf die Suche nach einer Herberge machen mussten. So kurvten wir Kreuz und quer durch die (ebenfalls sehr bergige) Stadt bis hinauf zum Dom und dem Bischofspalast, doch nirgendwo fand sich ein Platz für uns oder unser Zelt. Nachdem wir auch im Garten einen christlichen Gästehauses nicht zelten durften beschlossen wir uns eine Wiese außerhalb des Ortes zu suchen. Bereits im Dämmerlicht verließen wir die Stadt, als an einer Kreuzung am Stadtrand erneut eine Kirche vor uns auftauchte. Diese stellte sich als Franziskanerkloster heraus, wo uns ein freundlicher Pater direkt einen Raum mit Bad zum nächtigen anbot. Selten waren wir so dankbar für die Tür die sich uns auftat und so können wir nun die vorletzte Nacht vor Rom ebenfalls unter einem Dach verbringen.
Es ist berührend, zu merken, wie sehr wir auf dieser Reise behütet sind und wie sich bislang jede Situation geklärt hat. Morgen steht dann die letzte lange Bergetappe an, bevor wir übermorgen in Rom einrollen werden. Wir sind gespannt und freuen uns nach diesem Tag voller Höhepunkte sehr auf den finalen Höhepunkt in Rom.

Tageskilometer (inkl. Quartiersuche): 70km
Gesamtkilometer:1520km
Link zum Streckenverlauf:
https://www.komoot.de/tour/t23015145

Morgendlicher Gottesdienst in der Oberkirche
Spoleto auf dem steilen Weg zum Dom
Bevagna mit seinen engen Gassen
Santa Maria degli Angeli. Leider mit verschlossenen Toren
Und Unterkirche
Flohmarkt in Bevagna

Unser rettendendes Franziskanerkloster

Der Dom in Spoleto im Abendlicht
Die romanische Kirche in Bevagna
Die drei Limburger Pilger vor der Basilika San Francesco
Assisi kann auch Sonnenschein