⁠⁠⁠Tag 13: Vom Dunkel ins Licht

⁠⁠⁠Tag 13: Vom Dunkel ins Licht
Nachdem sich die Apeninnen gestern von ihrer schönsten Seite präsentiert hatten, wendeten sie uns heute morgen leider ihr düsteres Gesicht zu. Mit angekündigten Windböen bis zu 90km/h und etlichen Anstiegen versprach der Tag ohnehin recht turbulent zu werden. Leider führte uns der erste Anstieg dann zudem direkt in ein Wolkenfeld, welches dafür sorgte, dass unsere Regenjacken bei den Anstiegen von innen und außen gleichermaßen nass wurden. Trotz dieser widrigen Bedingungen hatten wir bereits nach einer Stunde den Raticossapass (968m) bezwungen. Es folgten noch einige weitere Anstiege, bis wir uns endlich auf eine 20km lange Abfahrt ins Tal begeben konnten. Dank Regen, Nebel und Wind wurde diese Abfahrt zu einer besonderen Herausforderung.

⁠⁠⁠Im Tal angekommen hatten wir bereits die meisten unserer gestern und heute erarbeiteten Höhenmeter wieder eingebüßt und machten uns nach einer kurzen Mittagspause an den letzten Berg des Tages. Marc wollte offenbar schnell nach Florenz kommen, denn er zog das Feld mit Tour de France verdächtigem Tempo den Berg hinauf. Doch die Mühen des Aufstiegs sollten sich lohnen, denn oben hatte nun auch endlich das Wetter ein Nachsehen mit uns und die düstere Kulisse der vergangenen Stunden wich nur der Sonne, welche die vor uns liegenden Täler und Hügel der Toskana mit ihre Olivenhainen und Zypressen in wunderbares Licht tauchte. In dieser herrlichen Kulisse genossen wir die Abfahrt bis Fiesole, wo wir den Panoramablick auf das unter uns liegende Florenz und die umliegenden Hügel ausgiebig in uns aufnahmen. Schließlich ging es hinab in die Hauptstadt der Toskana, wo wir am Fuße der prächtigen Kathedrale unsere letzten Vorräte verspeisten. Anschließend nutzen wir die frühe Ankunftszeit und tingelten mit unseren Rädern durch die Altstadt, wobei wir natürlich auch den obligatorischen Pilgerstempel in der Sakristei der Kathedrale abholten. Die im Vergleich zu Bologna sehr große und quirlige Innenstadt mit dem Rad zu erkunden machte natürlich hungrig, sodass Enrico und Jonas sich ein kleines (!) Eis gönnten. Leider verstand die Verkäuferin darunter etwas anderes, sodass am Ende beide mit zwei Eisbergen zu je 6 Euro dastanden. Immerhin überbrückte diese ausgewachsene Zwischenmahlzeit die Zeit bis zum Abendessen sehr gut. Dieses sollte nämlich heute etwas länger auf sich warten lassen. Da wir gestern die letzte Nacht in der Obhut einer Pfarrei verbrachten, mussten wir heute nun einen Campingplatz aufsuchen, der sehr malerisch gegenüber der Altstadt am Hang liegt und so einen wunderbaren Blick auf die Kuppel der Kathedrale ermöglicht. Leider war der Anstieg in Kombination mit Marcs durchtrainierten Beinen zu viel für die Kette seines Fahrrades, sodass sich Marc und Enrico wieder bergab in die Innenstadt begaben, der eine zum Einkaufen der andere zum Kette wechseln lassen, während Jonas sich um Zelt und Essen kümmerte.
Mit Blick auf die mittlerweile nächtlich erleuchtete Stadt aßen wir dann schließlich zu Abend bevor nun die erste Nacht im Zelt seit der zweiten Etappe ansteht. Morgen folgt dann eine lange Etappe durch die Toskana und wir hoffen, dass Mann und Material auch noch die letzten gut 400km bis Rom schaffen werden.

Tageskilometer: 83km
Gesamtkilometer: 1247km
Link zum Streckenverlauf:
https://www.komoot.de/tour/t22870659?ref=atd

⁠⁠⁠Der höchste Punkt unseres zweiten Tourteils, der blaue Himmel währte nur kurz.
⁠⁠⁠Morgendliches Licht- und Schattenspiel. Atemberaubend nicht nur wegen der Steigung, die wir zu diesem Zeitpunkt hoch fahren
⁠⁠⁠Passo della Futa I’m absoluten Nebel
⁠⁠⁠Mit der Sonne strahlen auch die Radler wieder 🙂
⁠⁠⁠Schon wieder etwas heller
⁠⁠⁠Blick auf die Hauptstadt der Toskana
⁠⁠⁠Wunderbarer Blick auf die Toskana, im Hintergrund lässt sich bereits Florenz im Tal erahnen
⁠⁠⁠Vor dem Florentiner Dom
⁠⁠⁠Man sieht: Anstrengungen und Sonne fordern Opfer – gestern wurde Latein als italienisch interpretiert, heute gab es Probleme bei der Koordination der Flagge
… Doch mit beeindruckendender Kuppel
⁠⁠⁠Das alte Stadtparlament
⁠⁠⁠Von innen recht schlicht…
⁠⁠⁠Die Ponte Vecchio
⁠⁠⁠Mit den Rädern zwischen Juwelierläden und Touristenströmen (keiner mit dem Rad da – Amateure) auf der Ponte Vecchio
⁠⁠⁠Blick vom Campingplatz auf den Dom
⁠⁠⁠Einfahrt nach Florenz
⁠⁠⁠Abendlicher Blick vom nahegelegenen Aussichtspunkt